Bienenköniginnen reisen per Post und nie allein

(Foto: privat)

 

Tips Redaktion Emma Salveter, 18.10.2022 16:10 Uhr


GOSAU. Ingrid Schmaranzer ist eine der wenigen Österreicherinnen, die Bienenköniginnen züchtet. Im Gespräch mit Tips erklärt sie unter anderem, warum Bienenkönigin nie alleine reisen.

Kommt man im Sommer zum Haus von Ingrid Schmaranzer und ihrem Mann, summt es aus allen Richtungen. 70 Bienenstöcke hat die Gosingerin im Garten stehen, weitere in der Umgebung, und jeder dieser Stöcke ist bewohnt von bis zu 80.000 Bienen. „Mir geht das ab, wenn da nichts herum fliegt“, erzählt Schmaranzer. Der Großteil ihrer Bienen ist jetzt schon auf den Winter vorbereitet und es ist still im Garten. Über die kalte Jahreszeit verringern sich die Völker auf 8.000 Bienen. „Die bleiben ganz nah zusammen und es hat immer um die 30 Grad in den Stöcken, auch wenn sie eingeschneit werden“, erklärt Schmaranzer.

Auf unsere Umwelt achten

Oft stehen die Stöcke einfach auf Feldern in der Gosau und liegen im Winter unter einer Schneedecke. Es ist schon mal passiert, dass Tourengeher, die sich nicht an die Routen gehalten haben, über die Stöcke gefahren sind. „Obwohl die Stöcke weit unterm Schnee liegen, werden die Bienen durch die Vibrationen auseinander gerüttelt. Sie finden dann nicht schnell genug zusammen, es wird kalt im Stock. Das bedeutet ihren Tod“, sagt Schmaranzer. Ihr ist es ein großes Anliegen, dass die Menschen auf ihre Umwelt Acht geben: „Alles hängt zusammen, wir müssen aufeinander achten und es muss unser Ziel sein, unsere Umwelt zu erhalten.“

Schmaranzer, selbst begeisterte Tourengeherin, appelliert an alle, die sich viel in der Natur aufhalten, an Mountainbiker, Tourengeher und Wanderer, sich an die vorgegebenen Routen zu halten: „Abseits der Wege unterwegs zu sein schadet Umwelt und Tieren.“

Bienen sind wichtig für die Landwirtschaft

Etwa 80 Prozent des Obst und Gemüses, dass Menschen tagtäglich verzehren, wird von Bienen bestäubt. Die Landwirtschaft profitiert von den Bienen, so kommt es zum Beispiel zu 20 Prozent mehr Raps, wenn Bienen diesen bestäuben. „Die Bestäubungsleistung der Bienen ist größer als ihre Honigleistung“ erklärt Schmaranzer.

Bienenköniginnen reisen per Post durch Europa

Im Sommer legt eine Königin, die bis zu fünf Jahre alt werden kann, täglich bis zu 2.000 Eier. Diese werden dann von Schmaranzer umgesetzt, um daraus wieder neue Königinnen zu züchten. „Die Genetik ist wichtig. Das Verhalten der Völker ändert sich im Laufe der Zeit“, erklärt die Gosingerin, deren Bienen selten zustechen. In Zuchtwertschätzungen werden Kriterien wie Sanftmut, Honigleistung, Wabensitz und auch optische Merkmale bewertet. Schmaranzer züchtet nicht nur Königinnen, sondern verkauft diese auch. Die Bienen werden per Post versandt: „Aber sie dürfen nie alleine sein, das überlebt eine Königin nicht. Deshalb kommen in die Transportschachtel auch einige zusätzliche Bienen und ein Futtervorrat.“ Im Sommer verkauft Schmaranzer Bienenköniginnen „im vierstelligen Bereich“, zum Großteil auch in andere EU-Länder. Schmaranzer hat auch Imker-Freunde in der Ukraine, die sie demnächst besuchen will. Dafür braucht sie noch ein Aggregat, gebraucht oder neu, und auch Schlafsäcke und warme Kleidung würde sie mitnehmen.

Tipps für den Start

Allen, die selber Interesse an Bienen und der Imkerarbeit haben rät Schmaranzer, sich an örtliche Imkervereine zu wenden. Es gibt für Starter auch viel Literatur und Onlinekurse. „Bevor man sich Bienen zulegt, sollte man sich schon ein bisschen auskennen. Bienen sind Lebewesen und Nutztiere und man trägt die Verantwortung für eine artgerechte Betreuung“, erklärt sie.

Winterphase

Da die Bienen derzeit in ihrer Winterphase sind, gibt es für Schmaranzer derzeit allerlei andere Aufgaben zu erledigen. So werden die Zuchtkästen gereinigt, Honigwein hergestellt, Propolis verarbeitet, die alten Waben ausgeschmolzen und vieles für den Frühling repariert. Los geht es dann wieder mit dem ersten Pollenflug im neuen Jahr.<

 

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Ein Bericht vom Bienenzentrum O.Ö.:

Teamwechsel beim Österreichischen Erwerbsimkerbund

17.10.2022

Bei der außerordentlichen Generalversammlung des Österreichischen Erwerbsimkerbundes am 8. Oktober 2022 im Welios in Wels wählten die Mitglieder einen neuen Vorstand.

 

 

Elisabeth Lanzer und Ingrid Schmaranzer © Elisabeth Lanzer

Zahlreiche Aktivitäten des scheidenden Vorstandes

Der scheidende Präsident Stefan Mandl berichtete über die zahlreichen Aktivitäten der vergangenen Jahre, trotz der durch die Pandemie eingeschränkten Veranstaltungsmöglichkeiten. Um nur einige zu erwähnen:

  • Es konnte eine Ausnahme-Fahrgenehmigung für Imkereien während des Lockdowns erwirkt werden.
  • Trotz der Pandemie gelang es die begehrte Fachtagung auf inhaltlich sehr hohem Niveau mit Fachexpertinnen und -experten aus ganz Europa und darüber hinaus online abzuhalten.
  • Außerdem wurden erfolgreich juristische Schritte gegen den Lebensmitteleinzelhandel sowie einen Lebensmittelproduzenten gesetzt.

 

Neugewählter Vorstand © Elisabeth Lanzer

Zusammensetzung des neuen Vorstandes

Präsident:                          Wolfgang Pointecker
Vizepräsidentin:              Ingrid Schmaranzer
Vizepräsident:                  Fabian Mayr
Kassier:                                Sandro Hutter
Kassier Stv.:                       Max Hani
Schriftführer:                    Thomas Tertinek
Schriftführer Stv.:           Jacek Wojciechowski
 
Ausschuss:        Christoph Haslauer
                               Rudolf Burgstaller
                               Martin Gschweitl
                               Jürgen Truppe
 

Weiter gute Zusammenarbeit

Wir freuen uns sehr, dass unsere Fachbeirätin Ingrid Schmaranzer zur Vizepräsidentin gewählt wurde. Wir wünsche ihr und dem gesamten Vorstand viel Erfolg in ihrer neuen Funktion und hoffen weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit.

 

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v. Li n. re.: Thomas Gloger (Apitherapie), Herbert Grafl (Österr. Imkerbund), Annette Seehaus-Arnold (Präsidentin deutscher Berufsimkerverband), Jeff Pettis (Präsident Apimondia), Ingrid Schmaranzer, IMEGO (Österr. Erwerbsimkerbund), Paul Boyle (Berufsimkerveband Irland).
Über 100 Länder haben am Kongress teilgenommen. Es war schön und sehr
anstrengend. Viele wissenschaftliche Vorträge aus aller Welt und zahlreiche Besprechungen und Diskussionen über sämtliche Imkerthemen.

 

Guter Blütenhonig-Ertrag, aber wenig Waldhonig


Imkermeister Karl Neubauer vom Bienenparadies Neubauerobersten Landwirtschaftsvertreter und die Vertreterin des Erwerbsimkerbundes auf seinem Hof und gab einen Einblick in seine Arbeit. (Fo: )

 

Tips Redaktion Gertrude Paltinger, BSc, 26.07.2022 12:31 Uhr


SIPBACHZELL/OÖ. Generell können sich die heimischen Imker heuer über ein recht gutes Honigjahr freuen. Wenn es auch regional Unterschiede gibt. So gibt es teilweise sehr wenig Waldhonig. Auch waren die letzten Jahre in der Honigernte eher unterdurchschnittlich.

„Niederschläge und Temperaturen waren heuer im Frühjahr gut ausgeglichen, die Pflanzen haben sich gut entwickeln können und so war auch die Nahrungsgrundlage für die Bienen vorhanden. Beim Rapsanbau war ein geringerer Insektizideinsatz notwendig“, beschreibt Landwirtschaftskammerpräsident Franz Waldenberger im Rahmen eines Besuches bei Ackerbauer und Imkermeister Karl Neubauer in Sipbachzell die Bedingungen für eine gute Honigernte.

Durchwegs können die Imker heuer von einem guten Honigertrag sprechen, sowohl in den Ackerbaugebieten als auch in den Grünlandgebieten Oberösterreichs. Anders ist die Sache beim Waldhonig, hier gibt es regional große Unterschiede mit teilweise sehr geringen Erträgen. Starkregen mit Sturm haben in einigen Regionen die Waldtracht frühzeitig beendet, wie Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger bei ihrem Besuch in Sipbachzell erklärt.

 

Wichtige Bestäubungsarbeit

Die Honigernte ist in der Imkerei das eine. Ein weiterer wichtiger Faktor, wenn man über die Bienenzucht spricht, ist die Bestäubung. „Bienen erbringen 70 Prozent der Bestäubungsleistung“, erklärt Ingrid Schmaranzer vom Österreichischen Erwerbsimkerbund die große Bedeutung der Biene im Pflanzen- und Obstbau.

 

„Landwirtschaft und Imkerei brauchen sich gegenseitig“, fügt Neubauer hinzu. Durch mehr und bessere Kommunikation von Bauern und Imkern lassen sich für beide Seiten wesentliche Erkenntnisse und Vorteile erzielen. Deshalb sucht Neubauer immer wieder den Dialog. Auch tritt der Bienenexperte für eine bessere heimische Forschung und eine Art Prüfzentrum auf diesem Gebiet ein. Beeindruckend sind die Zahlen, die er nennen kann: In einem Bienenstock leben im Sommer etwa 60.000 bis 80.000 Bienen, im Winter zwischen 10.000 und 15.000. Eine Königin legt bis zu 250.000 Eier im Jahr.

 

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25.07.2022

Pressekonferenz mit Berichten zum abgeschlossenen Honigjahr mit Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger, Kammerpräsidenten Franz Waldenberger, Ingrid Schmaranzer vom Österr. Erwerbsimkerbund und Imkermeister Karl Neubauer.

Ich freue mich darauf, im Rahmen der Fachtagung des österr. Erwerbsimkerbundes ein bisschen über unsere Arbeit und unser Leben mit den Bienen berichten zu können.🙂

Wir wünschen ein erfolgreiches Überwintern und einen guten Start für 2022!!

 

 

 

 

 

17. April 2020

Die Zuchtarbeit ist voll im Gange.

Wir freuen uns schon auf die jungen Mädels!

 

Prof. Jeff Pettis, Präsident der Apimondia mit Stefan u. Ingrid Schmaranzer im Bienengespräch bei der Fachtagung ders Österreichischen Erwerbsimkerbundes - Feb. 2020

 

Reinzuchtköniginnen  sind ab Mitte Mai 2022 verfügbar !!!